2012 stand erstmals Afrika auf unserem Reiseplaner. Vom 22. November bis zum 10. Dezember haben wir im Toyota-Jeep mit Dachzelt Namibia erkundet. Die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika bietet unglaubliche Weiten und ist für Naturfreunde ein Eldorado, das nicht durch Überfluss, sondern Kargheit besticht. Außerdem von Vorteil: Namibia ist sehr einfach zu bereisen und sehr sicher.
Unsere Reiseroute
1. Tag: Ankunft Windhoek - Düsternbrook
2. Tag: Düsternbrook - Waterberg
3. Tag: Waterberg - Etosha (Halali)
4. Tag: Etosha (Halai)
5. Tag: Etosha (Okaukuejo)
6. Tag: Etosha - Outjo (Gästefarm Bambatsi)
7. Tag: Outjo - Twyfelfontein
8. Tag: Twyfelfontein - Brandberg - Spitzkoppe
9. Tag: Spitzkoppe - Welwitschia mirabilis - Swakopmund (Sophia Dale Basecamp)
10. Tag: Swakopmund - Walvis Bay - Solitaire - Büllsport
11. Tag: Büllsport - Sossusvlei
12. Tag: Sossusvlei - Duwisib (Duwisib Guestfarm)
13. Tag: Duwisib - Gunsbewys - Lüderitz
14. Tag: Lüderitz - Kolmanskop - Keetmanshop (Köcherbaumwald)
15. Tag: Köcherbaumwald - Gochas/Kalahari (Red Dune Camp - Farm Tranendal)
16. Tag: Gochas - Windhoek (Gästefarm Ondekaremba)
17. Tag: Rückflug
Campsites & Gästefarmen, auf denen wir uns aufgehalten haben:
Gästefarm Düsternbrook (B1, ca. 30 km nördlich von Windhoek, 18 km Farmweg): Übernachtung im Bungalow (Felsenhaus), Halbpension und Game Drive für 235 Euro. Fazit: Gutes
Essen, tolle Frühstücksterasse, empfehlenswerter Game Drive, vielleicht etwas teuer, aber idealer Einstieg für die Namibia-Reise. Wir haben auf Düsternbrook ein Paar aus der Schweiz
kennengelernt, die am Ende ihrer Reise waren und die uns freundlicherweise das ausgedruckte pdf Ihres Campingführers geschenkt haben. Deutscher Gastgeber.
Waterberg Wilderness Lodge (an der D2512): Ruhiger Camp mit Wandermöglichkeiten, kein Zugang zur Lodge und somit kein Abendessen möglich. Campingplatz ist toll angelegt, die
Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und die Sanitäranlagen gepflegt. Englisch.
Etosha (Halali-Campsite): Campingplatz mit dem schöneren Wasserloch als in Okaukuejo. Staatliches Camp, das zwar sauber, aber heruntergekommen wirkt. Restaurant hat auf uns nicht
sehr einladend gewirkt. Englisch.
Etosha (Okaukuejo-Campsite): Campingplatz an der Westseite des Parkes. Wirkt kommerzieller als Halali. Gutes Restaurant mit tollem Buffet. Luxusbungalows und Wasserloch-Arena
passen nicht recht in einen Nationalpark, dafür waren die Mitarbeiter im Infobüro äußerst freundlich und hilfsbereit. Englisch.
Bambatsi (zwischen Khorixas und Outjo an der C39): Tolle Aussicht vom Campingplatz unterhalb der Farm (ca. 5 Minuten zu Fuß). Coole Buschdusche und-toilette, sehr gepflegt und
professionell. Frau Hälbich hat uns gesagt, dass auf dem Campingplatz oberhalb der Farm derzeit die Paviane ihr Unwesen treiben. Von der Farmterasse hat man einen tollen Ausblick, u.a. auf ein
neues Wasserloch, an dem sich Giraffen, Warzenschweine und Oryxe tummeln. Deutsch.
Aabadi Mountain Camp (20 km von Twyfelfontain an der D2612): Campingplatz mitten in der Wüste an einem Rivier. Buschduschen. Abendessen und Frühstück empfehlenswert. Der Chef ist
ein niederländischer Mechaniker. Kann oft hilfreich sein, uns hat er bei einem kleinen Problem mit dem Tank gleich ausführlichst beraten. Die Luxuszelte, in denen wir leider nicht genächtigt
haben, haben wirklich einen tollen Eindruck auf uns gemacht. Sehr empfehlenswert ist das Damara-Museum, das etwa 10 Kilometer vom Camp entfernt liegt. Englisch.
Spitzkoppe (an der D1295): Einfache Camps ohne Wasser und Stromanschlüsse, aber traumhaft gelegen und über das ganze weitläufige Areal um die Hügel verteilt. Scheint vor
Kurzem auf Vordermann gebracht worden zu sein. Alles schien sehr gepflegt. Einigermaßen teuer: Wir haben für eine Übernachtung und den Besuch des Buschmann-Camps 550 N$ bezahlt. Englisch.
Sophia Dale Base Camp (an der B2 zwölf Kilometer landeinwärts von Swakopmund): Sehr gepflegter Campingplatz in einem Vorort von Swakopmund. Tolle Duschen und Waschplätze. Essen
ausgezeichnet, Abendessen im hauseigenen Restaurant lohnt sich. Besitzer ist Metzger und verkauft auch portioniertes und vakuumiertes Game-Fleisch. Deutsch.
Büllsport (an der Kreuzung C14 und D854): Klassische Gästefarm mit Südwest-Charme, der allerdings gewöhnungsbedürftig ist. Gastfreundschaft des Hausherrn war ausbaufähig. Weil
wir spät dran waren und der Campingplatz zwei Kilometer vom Farmhaus entfernt ist, haben wir ein Luxuszimmer zum Spezialpreis gebucht. Vielseitiges Angebot, die große Köcherbaumschluchtwanderung
(ohne Shuttletransport zum höchsten Punkt) ist unbedingt zu empfehlen. Übernachtung im Luxuszimmer hat 1600 N$ gekostet. Deutsch.
Sesriem Campsite (direkt hinter dem Eingang zum Sesriem- bzw. Sossusvleipark): Staatliches Camp, das zwar über nettes Personal verfügt, aber sehr vernachlässigte Sanitäranlagen
hat. Unmöglich langsame Bedienung im Camp-Restaurant. Wer Sonnenauf- und untergang in Sossusvlei (besser noch im Deadvlei) sehen will, der muss unbedingt dieses Camp buchen, obwohl die
Campingplätze außerhalb der Parkgrenze deutlich besser ausgestattet sind. Besonders die Tankstelle mit angeschlossenem Campingplatz war mit das Beste, was wir in Namibia gesehen haben.
Duwisib Gästefarm (direkt neben Duwisib Castle): Gepflegte Farm mit einfachen Bungalows und neuem Campingplatz. Außerordentlich freundlicher Gastgeber. Unser interessantester
Aufenthalt. Hier kocht der Gastgeber noch persönlich - und das sehr lecker. Äußerst empfehlenswert. Bungalow hat 590 N$ gekostet. Im Farmshop gibt es tolle Kunsthandwerkarbeiten (Mobilos) zu
kaufen. Deutsch.
Lüderitz Shark Island Resort (direkt in Lüderitz am Hafen): Es war unmöglich auf dem Campingplatz das Zelt aufzustellen, weil es viel zu windig war. Deshalb sind wir auf die vom
Campingplatzbetreiber geführten Bungalows in der Nähe ausgewichen. Sehr einfach und abgewohnt, aber immer noch besser als im Wind zelten und kein Auge zumachen. Für eine Nacht absolut ok und sehr
preisgünstig (200 N$ für zwei Personen).
Quivertree Forest Camp (C17 nahe Keetmanshoop): Toll angelegter Campinplatz rund um den Köcherbaumwald. Die besten Sanitäranlahgen unserer Reise. Perfekter Grill. Englisch.
Red Dune Camping Site (C15; gehört zur Farm Tranendal): Der Campingplatz auf der Düne ist nur mit einem Allradwagen zu erreichen. Wir haben den Fehler gemacht und waren schon bei
über 40 Grad Celsius am Nachmittag am Platz. Wegen des spärlichen Schattens und der mörderischen Hitze absolut nicht empfehlenswert, dort den Tag zu verbringen. Abendessen war kurzfristig nicht
möglich, dafür hat uns der Farmer frisches Game für den Grill zurechtgeschnitten - lecker. Lage ist absolut traumhaft.
Afrika Farm Ondekaremba (7 km vom Flughafen an der Hauptstraße nach Windhoek gelegen): Eher ein Hotel als eine Farm. Wir haben ein riesiges und relativ preisgünstiges (1400 N$)
Zimmer gebucht. Sehr professionel geführt, bei der Hinfahrt zur Farm mussten zwei Sicherheitsschleusen passiert werden. Essen sehr gut, ausgeschilderte Wanderwege, Wildbeobachtungsplatz, Pool
direkt am Campingplatz. Ideal für die erste oder letzte Übernachtung.
Reiseführer: Wir sind mit der Kombination Stefan Loose und Reise-know-how sehr gut gefahren. Zwar hatten wir auch den Lonely Planet mit dabei, haben ihn
aber kaum zur Hand genommen, weil für unseren Geschmack die Infos zu oberflächlich waren.
Mietwagen: Wir haben unseren Toyota Hilux mit Dachzelt bei Britz ausgeliehen. Der Wagen war wunderbar zu fahren, das Dachzelt bequem. Auf zwei Kleinigkeiten weisen wir hin: Da
unser Wagen doch nicht mehr der jüngste war, waren die Reißverschlüsse des Dachzeltes doch einigermaßen in Mitleidenschaft gezogen und haben uns an den letzten Reisetagen ziemlich geärgert, weil
sie sich einfach nicht mehr komplett schließen ließen. Daher bitte unbedingt bei der Übernahme die Reißverschlüsse auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüfen oder zumindest Schnüre mitnehmen,
damit man ggf. das Zelt auch ohne Reißverschlüsse gut fixieren kann. Ebenfalls auf unsere Reepschnüre waren wir beim Campingtisch angewiesen. Dieser war erstaunlicherweise nicht im Wagen, sondern
auf dem Dach angebracht, allerdings nur mit einem klitzekleinen Vorhängeschloss an einer (!) der vier Ecken gesichert. Es kam so, wie es kommen musste und wir haben den Tisch bei einem heftigen
Windsturm auf dem Weg zwischen Aus und Lüderitz verloren. Wir haben ihn wieder aufgelesen und dann mit unserem Bindmaterial festgemacht. Bei der Wagenrückgabe meinte der Angestellte nur: Ja, das
Anbringen des Tisches auf dem Dach hat nicht funktioniert, deshalb wird er bei neueren Wagen immer im Inneren montiert. Naja, auch kein Problem, ist ja nichts passiert...