Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau ist auch in Zeiten eines gestiegenen Ökobewusstseins in der Gesellschaft notwendig. Das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln hat längst nicht mehr mit dem "Giftspritzen" vor 30, 40 Jahren zu tun hat. Im modernen Obst- und Weinbau bezieht der Landwirt das Wetter und die natürlichen Feinde der Schädlinge in die Bekämpfungsstrategie ein, so dass chemischer Pflanzenschutz nur noch dann zum Einsatz kommt, wenn es dazu keine Alternative gibt.
Im heurigen Frühjahr hat die wechselhafte und feuchte Witterung einen häufigen Spritzeinsatz notwendig gemacht. So auch heute in der Missianer Leiten, unserem größten Weinberg. Da die Anlage sich in durchwegs steilem Gelände befindet, muss das Ausbringen der Mittel mit dem Schlauch und der Druckpistole erfolgen, außerdem wird ein zweiter Mitarbeiter benötigt, der den Schlauch immer dem Spritzenden nachzieht. Bei einem Spritzgang legt man so gut fünf Kilometer zurück.
Im Weinbau sind bei regnerischen Wetter vor allem die Pilzkrankheiten Peronospera und Mehltau zu bekämpfen. Wenn es immer wieder regnet ist alle sechs, sieben Tage eine Spritzung notwendig, bei trockenem Wetter kann man die Zeiträume zwischen den einzelnen Spritzgänge auch auch über zwei Wochen verlängern.
Begonnen wird mit dem Pflanzenschutz gegen Mitte Mai, einen guten Monat vor der Ernte, also um Mitte August fällt die Abschlussspritzung an. Je nach Witterungsverlauf sind in diesen drei Monaten dann sechs bis 15 Spritzungen notwendig.
Unser Bauernhof arbeitet nach den Richtlinien der integrierten Produktion, die auf folgenden Grundsätzen fußt:
- Genaues Beobachten der Schädlinge und Nützlinge in den Obstanlagen,
- Durchführung einer Behandlung erst beim Erreichen der wirtschaftlichen Schadensschwelle,
- Einsatz möglichst selektiver und für die Nützlinge unbedenklicher Mittel,
- Reduktion des Gesamteintrages an Pflanzenschutzmitteln
Alle Informationen zur integrierten Produktion gibt's hier.